Der Weg des Künstlers oder Jeder kann kochen!

 In Der Weg des Künstlers, Soulstice

„Jeder kann kochen!“ An dieses Motto von Auguste Gusteau, dem gütigen Sternekoch aus dem Film „Ratatouille“, erinnern sich die meisten, die den Film gesehen haben. Mit diesen Worten inspiriert er Remy, zu einem der besten Köche Frankreichs zu werden – ungeachtet dessen, dass er eine Ratte ist. Woran sich die meisten jedoch nicht erinnern, ist das komplette Zitat: „Jeder kann kochen. Aber nur die Furchtlosen können groß sein.“ Im englischen Originaltext hat uns Gusteau noch mehr als das zu sagen:

„You must be imaginative, strong-hearted. You must try things that may not work, and you must not let anyone define your limits because of where you come from. Your only limit is your soul. What I say is true – anyone can cook… but only the fearless can be great.

Du musst einfallsreich sein und starke Nerven haben. Du musst Dinge ausprobieren, die vielleicht schief gehen und du darfst nicht zulassen, dass jemand Deine Grenzen aufgrund Deiner Herkunft bestimmt. Deine einzige Grenze ist Deine Seele. Was ich sage, ist wahr – jeder kann kochen aber nur die Furchtlosen können groß sein.“

Auch beim Kochen geht es also um den Weg, zur eigenen Größe zu finden. Sich nicht einengen zu lassen durch limitierende Glaubenssätze und Äußerlichkeiten. Durch das, was „die Leute wohl von mir denken“ und „das ist jetzt aber nicht schicklich“, „das habe ich ja noch nie gemacht“, „das geht doch gar nicht“, „ICH? Nee, ich kann das nicht! Andere, ja, aber ich? Nee…“ Und so weiter und so fort. Ihr kennt vielleicht den Spruch: Alle sagten, das geht nicht und dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s einfach gemacht.

Furchtlos zu sein heißt, auch einmal den nicht so ausgelatschten Pfad zu nehmen – the road less travelled. Wenn wir uns immer nur auf bekannten Wegen aufhalten, werden wir nur wenig Neues entdecken. Sowohl außerhalb als auch innerhalb von uns. Doch das erfordert auch Mut. Mut, Fehler zu machen und vielleicht auch den ein oder anderen Stolperstein zu übersehen. Wenn wir uns jedoch auf dieses Experiment einlassen, können wir erfahren, was es heißt, die Grenzen, die wir uns selbst gesetzt haben, zu überwinden. Dann können wir buchstäblich über uns hinaus wachsen, denn unsere einzige Grenze ist unsere Seele. Und die ist grenzenlos. Wir können alles sein, wozu wir den Mut haben, es zu sein. Schöpfergötter eben.

Atmet einmal ganz tief durch und lasst Euch das auf der Zunge zergehen: Jeder kann kochen, malen, schreiben, schauspielern, singen, reiten, eine Rede halten, seinem Chef die Meinung sagen, eine Firma gründen, Fallschirm springen, einen Kuchen backen, dem netten Nachbarn endlich mal einen Kaffee anbieten, einen Blog starten, wildfremde Menschen umarmen oder was auch immer Ihr Euch bisher aus Furcht oder dem Gefühl heraus, es sowieso nicht zu können nicht getraut habt. Und ich weiß, wovon ich spreche: Noch vor drei Monaten habe ich es weit von mir gewiesen, jemals einen Blog zu schreiben. Tausend Gründe sind mir eingefallen, warum ich es nicht machen sollte: Zu wenig Zeit, zu viel privates für die Öffentlichkeit, die Technik und überhaupt, wen soll das denn schon interessieren, was ich zu schreiben habe? Nee, das kann doch gar nichts werden, dachte ich. Tja, was soll ich sagen? Hier stehe ich und kann nicht anders, als andauernd neue Posts zu schreiben. Weil ich erkannt habe, dass ich dadurch nicht nur Stückchen für Stückchen meine mir gesetzten Grenzen überwinden kann, sondern auch dabei lerne, wie es ist, meine Komfortzone zu verlassen – ich lerne, damit umzugehen und dass es gut ist, wie es ist.

Der Weg des Künstlers

Doch was hat das jetzt alles mit dem „Weg des Künstlers zu tun?“ *Eigentlich* habe ich den Blog und diesen Post gestartet, um Euch an meinem Weg des Künstlers teilhaben zu lassen und ich wollte heute hierzu eine kurze Einführung schreiben. Ähem, ich bin etwas vom Wege abgekommen bzw. habe einen kleinen Umweg gemacht und stelle erleichtert fest, dass dieser Weg auch passt. „Der Weg des Künstlers“ ist ein Buch von Julia Cameron, das ein 12wöchiges Kreativitätsprogramm beschreibt und das ich durch eine liebe Freundin kennen gelernt habe. Es sei ein „spiritueller Pfad zur Aktivierung unserer Kreativität“ steht dort und dass jeder kreativ sein könne. Im Klappentext heißt es:

„In dem vorliegenden 12-Wochen-Programm lernen Sie, all die Hindernisse – Ängste, Schuldgefühle, Abhängigkeiten und ein negatives Selbstimage – beiseitezuräumen, die der Freisetzung ihrer Kreativität im Wege stehen. Sie stellen die Verbindung zu Ihrem höheren Selbst wieder her und lernen dadurch, Vertrauen, Individualität, Autonomie und Stärke zu entwickeln.“

Na, wenn sich das mal nicht sehr vielversprechend anhört. Wir unterhielten uns darüber und fanden, dass es doch eine super Idee sei, während der Durchführung des Programms in einem Blog über unsere Erfahrungen zu berichten. Tada! Gesagt, getan. Naja, noch nicht ganz getan, aber der Grundstein ist gelegt. Ich hänge allerdings noch bei den grundlegenden, nicht verhandelbaren Aufgaben fest (den sogenannten Morgenseiten und dem Künstlertreff), doch gedenke ich, das in den nächsten Tagen zu ändern und mich auch den anderen Übungen zu widmen. Ich werde berichten. Auch darüber, was es mit den Morgenseiten und dem Künstlertreff auf sich hat.

Foto: Buena Vista

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