Grüße aus der Zukunft
Ihr Lieben,
manchmal kommt mir es wirklich so vor, als wären meine Morgenseiten mein Tagebuch. Und das ist auch so. Ich habe wirklich schon viel geschrieben in den letzten neun Monaten. Am Ostersonntag habe ich begonnen und nun – nach ziemlich genau neun Monaten – denke ich darüber nach, was in dieser Zeit alles passiert ist. Ja, ich habe begonnen, Morgenseiten zu schreiben und ich bin mehr als froh darüber, dass mir meine liebe Freundin Pauline dieses Buch vorgestellt hat. Zwar ist es nicht dazu gekommen, den „Weg des Künstlers“ vollständig zu gehen – und darüber hier in meinem Blog wie geplant zu berichten – doch ist dieses Schreiben morgens, wenn alle noch schlafen, einfach wunderschön. Ich sehe dabei oft die Sonne aufgehen oder die Dämmerung sich lichten, wie heute. Nach drei Tagen, die wir schier die Hand nicht vor Augen sehen konnten, zeigt sich dieser Morgen nun mit umso weiterer, klarerer Sicht in die Ebene und auf die umliegenden Berghänge und Gipfel.
Die Morgenseiten sind, neben meinen Meditationen, eine meiner liebsten Tätigkeiten geworden, um in die Stille zu gehen. Denn auch dieses Schreiben hat etwas meditatives. Ich liebe es, meine Gedanken einfach fließen zu lassen. Wenn ich dann noch von der Muse – oder wem auch immer 😉 – geküsst werde, freue ich mich umso mehr. Vieles von dem, was ich morgens schreibe, bekommt ihr dann im Laufe des Tages oder auch zu einem späteren Zeitpunkt im Blog zu lesen. Das ist auch ganz praktisch, denn ich kann manche Sätze einfach abschreiben und muss sie nicht noch einmal denken oder ich überdenke sie noch einmal. Oder ich erzähle Euch von meinen Träumen, wenn ich das Gefühl habe, es könnte relevant sein. Da fällt mir ein, dass ich Euch noch gar nicht von meinem zweiten Traum ivon Anfang Mai erzählt hatte, was ich Euch damals versprochen hatte. Es schien immer nicht der geeignete Zeitpunkt zu sein. Doch anscheinend ist er es jetzt. Ich träumte also folgendes am 6. Mai 2016, einen Tag nach meinem UFO-Traum.
Ich habe viel geträumt in dieser Nacht: Ich war mit einem Lehrer unterwegs. Ich war in Ausbildung. Wir stehen im Eingang zu einem Haus neben einer Hecke. Wir unterhalten uns zu dritt mit noch einer jungen Frau, die zwei kleine Kinder hat. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass der Lehrer erinnernd zu ihr sagt: „Aber dort gibt es keinen Alkohol.“ So wie in Dubai, dass es beim Brunch oder zum Essen keinen Alkohol gibt, weil das Lokal keine Lizenz hat, oder gerade Ramadan ist. Ich sage zu der Frau gewandt in scherzhaftem Kumpelton und indem ich ihr meine Hand auf die Schulter legte: „Na, das dürfte ja kein Problem sein…“ Die Frau windet sich sofort aus meinem Griff heraus und wirkt seltsam betroffen und ich bemerke, dass ich einen Fehler gemacht habe, indem ich von mir auf andere geschlossen habe. Ich knicke zusammen, meine Energie verlässt mich schlagartig und ich finde mich auf dem Boden wieder, nach meinem Schreibutensil suchend, meinem Bleistift vielleicht. Der Lehrer hat mich nicht ausgeschimpft, aber es ist mir sehr peinlich, dass ich so einen Anfängerfehler gemacht habe.
Wir sind trotzdem weiterhin zu dritt unterwegs. Wir wandern und machen Sightseeing. Wir laufen auf einem schmalen geteerten Steg aufs Meer hinaus. Unter uns geht es viele Meter (20-30) in die Tiefe, bis das Wasser anfängt, welches sehr dunkel ist, fast schwarz. Unter dem Steg sind Häuserfronten, so wie an einem Berg. Die Wände sind gelb und um die Fenster herum ist es weiß. Die Häuserfront sieht verschachtelt aus und fällt nach unten hin und nach hinten hin ein. So, wie sie früher die Häuser gebaut haben, die nach oben hin immer breiter wurden. Nur, dass dieses hier einfach eine lange Häuserwand unter dem Steg ist, die wir oben sehen konnten – wir liefen und saßen ja sozusagen darauf – und die unteren Reihen konnten wir von oben nicht sehen.
Beim Hinsetzen rutschte ich aus und fiel durch das Absperrgitter. Ich hing sozusagen über dem Abgrund. Daher konnte ich mir die Häuserreihen so genau anschauen und wusste, wie sie aussahen. Ich konnte also auf das schauen, was den anderen von oben verborgen blieb. Ich war sehr dankbar und erleichtert, als mir mein Lehrer die Hand reichte, um mir wieder hoch zu helfen und mich aus meiner misslichen Lage zu befreien. Die andere Frau saß rechts neben ihm auf dem Steg auf einer Bank. Ich saß links von meinem Lehrer, am weitesten draußen vom Land weg über dem Meer. Irgendwie brachten uns die Häuser auf die Oper zu sprechen und wir waren ganz erstaunt, dass sie nun doch gebaut wird – so, wie in Dubai, wo das neue Opernhaus im Herbst eröffnet wurde, was schon vor Jahren geplant war, aber dann wegen der Finanzkrise vorher nicht zur Durchführung kam.
Wir drei machten uns nach einiger Zeit des Meerbetrachtens wieder auf den Weg. Es war häufig sehr nass und glitschig, der Weg war matschig und schlammig und ich hatte oftmals Mühe, die Hügel hinauf zu kommen oder eine Schrägwand zu erklimmen. Die andere Frau lief immer vorneweg, der Lehrer ging in der Mitte. Ich war dankbar, dass ich so gute und feste Wanderschuhe anhatte, denn so hatte ich das Gefühl, von meiner Ausrüstung her wirklich alle Vorbereitungen getroffen zu haben. (Manche meiner Leser und Leserinnen werden bei dem Wort Rüstung und für alles gerüstet zu sein, bestimmt nun schmunzeln… Ich auch 🙂 ) Manchmal reichte mir mein Lehrer die Hand, sodass ich besser die Berge hinauf kommen konnte, doch meisterte ich die Tour schon ganz gut. Es ging hauptsächlich durch einen dichten Wald. Nein, nicht Bäume dicht an dicht, sondern die Vegetation war sehr üppig, es war jedoch kein Urwald, aber auch kein Wald, den ich kenne.
Plötzlich gelangten wir an eine Schlucht. Die Sicht war atemberaubend schön. An den Seiten links und rechts waren minimale, schmale Pfade im Fels – natürlich ohne Absperrung – und alles war üppig bewachsen oder die Felswände waren mit Moos bedeckt. Die Frau ging wieder voraus und sprang einfach auf einen der Pfade und setzte ihren Weg ganz natürlich fort. Ich konnte das nicht.
Ich hatte Angst zu springen. Weil ich fürchtete abzurutschen und zu stürzen.
Die Schlucht war nicht unendlich tief, aber eben tief genug als dass ich einfach so hinunterfallen wollte. Vielleicht 5 bis 8 Meter zu Beginn, später wurde sie tiefer. Mein Lehrer reichte mir von irgendwoher ein Brett und ich versuchte, es zu greifen – doch ich konnte es nicht richtig fassen, verfehlte es, rutschte ab und stürzte in die Tiefe.
Das Fallen und Aufkommen war gar nicht so schlimm. Meine Angst davor und der anfängliche Schrecken, nun tatsächlich hinunterzufallen, waren viel schlimmer, als unten anzukommen. Ich rutschte beim Fallen an einem der runden Felsen vorbei und bemerkte, dass er voller Quarz, voller Bergkristalle war. Woah! So etwas hatte ich ja noch nie gesehen: Ein ganzer Hügel, der höher war als ich, voller Bergkristalle! Ich machte einige ab und steckte sie in die Jackentasche meines olivgrünen Parkas. Dort steckte allerdings auch schon mein Kindle drin, so dass die eine Tasche jetzt ziemlich ausgebeult war.
Es gab auch ein ganz großes lockeres Kristallstück, das ich gerne mitgenommen hätte, doch ließ ich es dort, weil ich es nicht hätte verstauen können. Es war wie beim Muscheln suchen am Strand: Ein Kristall war schöner als der andere und ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Als ich dann weiter ging – von da unten hatte ich plötzlich eine ganz andere Perspektive und konnte alles aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten – und meine beiden Mitläufer wieder eingeholt hatte, hatte ich plötzlich ein schlechtes Gewissen, dass ich mir die Taschen so voller Steine gesteckt hatte. Einerseits dachte ich, dass, wenn das jeder macht, der hier durchkommt, es bald an den Wänden keine Steine mehr gibt und andererseits dachte ich, dass es vielleicht auch „von der Parkleitung“ (!?) verboten sei, Steine mitzunehmen…
Bevor wir jedoch aus dem Dschungel herausgewandert sind, bin ich vom Wecker aufgewecht worden. So habe ich nun noch immer die Taschen voller Bergkristalle und bin um einige Erfahrungen reicher geworden. 🙂 Ich wurde mit diesem Traum an vielen Lehren erinnert, die ich auch schon während vieler meiner Meditationen erhalten habe. Doch an jenem Morgen an eine ganz besonders: Ich traf einmal ein Wildschwein und das sagte zu mir:
„Die schönsten Schätze sind manchmal ziemlich tief im Schlamm verborgen. Um sie zu finden, musst Du nur lange und tief genug graben.“
Im Laufe der letzten Monate musste ich immer wieder an diesen Traum denken und rätselte jedes Mal, wer denn die andere Frau gewesen sein mochte, die da so leichtfüßig vorneweg sprang. Bis mir eines Tages buchstäblich ein Licht aufging und ich erkannte, dass ich selbst es war. Mein zukünftiges ICH. Natürlich konnte diese Frau so leicht und sicher voranschreiten, sie kannte ja schon alle vermeintlichen Gefahren und Hürden. Sie war/ist ganz sicher auf ihrem Weg, weil sie schon ganz genau *weiß*, dass alles gut gehen wird und sie ein unbeirrbares Vertrauens in sich selbst und in ihre Fähigkeiten entwickelt hat.
Ja, und ich merke, wie ich immer mehr zu dieser Frau werde, die da so behende durch die Lande geht. Ich nehme nicht mehr jede Angst mit, die ich fühlen könnte. Ich muss nicht mehr immer allem auf den Grund gehen und alles wissen oder verstehen. Ich muss nicht mehr alles und alle beurteilen und schon gar nicht mehr ver-urteilen. Ich strecke immer weniger meine Hand nach einen Lehrer aus, sondern greife viel öfter auf das Wissen zurück, das ich bereits in mir trage. Und ich weiß, dass ich mir nicht die Taschen voller Bergkristalle stecken und dann ein schlechtes Gewissen haben muss, ich nähme anderen etwas weg. Ganz im Gegenteil:
Es ist genug für alle da und jeder darf so viel haben, wie es für sie oder ihn optimal ist.
Nicht gerade eben so genug, sondern wirklich genug. Optimal eben. Wir müssen nicht bescheiden sein und uns nur eben so viel wünschen, dass es gerade so reicht. Dass es gerade so genug ist. Nein, wir dürfen im Genug und in der Fülle fließen (Thema eines Channelings von Jeshua durch Pamela Kribbe) und es wird immer noch für alle anderen auch mehr als genug da sein, wenn sie es sich ebenfalls wünschen. Wenn mir jetzt jemand wertend sagt: „Du kannst wohl nicht genug bekommen“, dann antworte ich ihm diesmal: „Nein, ich kann nicht genug bekommen, ich fließe im Genug.“
Von allem ist für alle genug da. Liebe, Geld, Worte, Gesundheit, Wohnraum, Essen, liebe Menschen und Tiere, Natur, Entschuldigungen, Vergebung, Vervollkommnung, geistige Führer sowie andere Helfer, schöne Zeiten, Wärme, Licht … und so weiter. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Wir müssen uns nur entscheiden, welchen Weg wir gehen wollen. Den aus Angst oder den aus Liebe und Freude. Auch, wenn wir nicht immer geradlinig den schnellsten oder kürzestem Weg nehmen, so gehen wir doch jeder für sich unseren ureigensten Weg. Niemand sonst geht diesen, Deinen Weg.
Jeder Weg ist einzigartig und wird nur einmal durch jeden von uns selbst beschritten.
Wir fügen unserem Leben, unserer Seele, dem Kollektiv und letztlich der Quelle unseren individuellen Lebensabdruck und Erfahrungsschatz hinzu. Und genau darum geht es: Euer Leben, Eure Erfahrung ist Euer und somit auch unser aller Schatz.
Darum lasst uns heute und in dieser Zeit nicht nur ein neues, sondern unser aller Leben im Lichte feiern. Ich wünsche Euch allen ein wunderschönes, liebevolles, gesegnetes und lichtes Weihnachtsfest. Falls wir uns vorher nicht mehr hören oder lesen sollten, so wünsche ich Euch auch eine wunderbare, besinnliche Zeit zwischen den Jahren und einen fulminanten Neuanfang in 2017.
Wünscht Euch was. 🙂
Sabine