Das Helle allein ist nicht genug

 In Soulstice

Ihr Lieben,

heute ist mal wieder ein 1er Tag. Hilft mir das? Für den Neuanfang oder um in Aktion zu kommen? Ich weiß es nicht. Nun, immerhin kann ich heute schreiben. Ich fühle mich seit Tagen oder Wochen nicht richtig geerdet. Es ist so eine On/Off-Beziehung mit meiner spirituellen Seite, die ich da gerade erlebe und das ist ganz schön doof. Ich sehe Zeichen im täglichen Leben und ich erhalte wunderbare Bilder und Gefühle in meinen Meditationen – und doch fühle ich mich nicht so wie sonst. Ich habe momentan ganz große Schwierigkeiten, mir Zeit für mich zu nehmen und diese dann auch so zu nutzen, wie ich es vorhatte. Zum Beispiel wollte ich schon seit Wochen einen neuen Blogeintrag schreiben, aber es klappte einfach nicht. Ich habe etliche Notizen auf meinem Handy und viele Word-Dokumente mit angefangenen Texten auf meinem Laptop. So viel schöne und erstaunliche Dinge und Erkenntnisse, die ich mit Euch teilen wollte, wozu es aber aus unerklärlichen Umständen nicht gekommen ist.

Einen Beitrag dazu leistete sicher mein Diktierprogramm. Denn das ist seit einiger Zeit grottenlangsam und ich verplempere damit mehr Zeit, als es mir einspart. Darüber habe ich mich in den heutigen Morgenseiten beschwert, denn ich fand es wirklich sehr ärgerlich und hätte mir von einem Profi-Programm wirklich mehr oder besseres erwartet. Doch vielleicht gehört das auch zu meinen Lektionen: Erwartungen können enttäuscht werden. Dinge, die ich als scheinbar sicher eingestuft habe, sind es nicht. Etwas, was bisher immer verlässlich funktioniert hat, funktioniert plötzlich nicht mehr richtig. Versagt mir einfach seinen Dienst. Ein bisschen so, wie auch das Blog schreiben.

Dass das einzig verlässliche im Leben die Veränderung ist, wissen wir ja schon lange. Doch ständig? Und in so vielen Bereichen? Wäre nicht ein wenig Konstanz auch mal ganz schön? Und da meine ich einen etwas längeren Zeitraum als gerade mal vier Wochen. Dies scheint es jedoch momentan für mich nicht zu geben. Denn es ändert sich ständig etwas. In meinem Umfeld, meiner Arbeitsweise, unseren Gewohnheiten. Ja, schon, das ist auch ganz gut so. Und nein, ich will es nicht anders. Oder doch?

Ein Teil von mir scheint zu schreien: „Spinnst Du? VERÄNDERUNG???! Das ist doch totaler Quatsch! Und so unsicher! Du weißt doch gar nicht, was kommt! Nein, lass das. Es reicht jetzt! Dein Leben ist doch ganz gut so, was brauchst Du noch Veränderung?“ Und irgendwann kommt dann noch ganz trotzig: „Nö. DA mache ich jetzt einfach nicht mit!“, stampft mit dem Fuß auf, verschränkt die Arme vor der Brust und igelt sich ein. Dieser sicherheitsbewusste Trotzkopf macht mir momentan mein Leben etwas schwerer als sonst. Die Leichtigkeit hat eine gefühlte Pause. Und dabei erhalte ich, wie schon gesagt, wirklich tolle Erkenntnisse, die ich aber nicht in Worte kleiden kann. Was ist da los? Will mich mein kleiner Sicherheit-Trotzkopf davor schützen, mich in der Öffentlichkeit zu blamieren? Meint er, ich sei zu naiv und unbedarft? keine Ahnung, doch ich glaube, er hat noch ein ganz schönes Stückchen Weg vor sich. (Achtung: Glaubenssatz. Wieder was zum Klopfen… 😉 ) Das darf sein. Das ist ok so. Mittlerweile kämpfe ich oft nicht mehr gegen meine ungeliebten Teile, sondern versuche, sie zu umarmen und anzunehmen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut, doch bin ich im Grunde überzeugt davon, dass alles gut ist, so wie es ist und ich meinen Weg einfach in meinem Tempo gehe.

Was mir, zugegebenermaßen, oft viel zu langsam ist. Puh, der Geduldsmuffel lässt grüßen. Glaube! Vertraue! Dir. Deiner Intuition. Deinem Weg. Deinem Prozess. Bla bla bla. Also echt. Manchmal mag ich das nicht mehr hören. Da wünsche ich mir einfach ein bisschen mehr — wumms. Irgendetwas, das mich richtig glauben lässt. Ein Zeichen. Ein Erlebnis. Ein – ach, ich weiß auch nicht. Jetzt kommt mir wieder die Stimme meines Mannes in den Sinn, der mir öfter vorwirft, ich würde nur immer das sehen, was ich nicht geschafft hätte und nicht das, was ich schon geschafft habe. Hm. Denk nach… — Und darauf entgegne ich mit dem Totschlagargument aller Frauen (sagt auch mein Mann 🙂 ): TROTZDEM!

Ja, auch wenn ich die meiste Zeit dankbar bin, habe ich doch auch das Recht mich mal so richtig scheiße zu fühlen, weil ich eben gerade nicht so recht zufrieden bin in meiner Situation. Auch hier lässt der Trotzkopf sich hören, au weia. Aber egal. Wie sagt Christine immer so schön: Ich erhöhe mal eben den Egalfaktor. ICH BIN wie ICH BIN. Auch wenn ich das ICH BIN bin. Hihi. Jetzt musste ich lauthals lachen und grinse mir einen. 🙂 🙂 🙂

Ja, so ist das im Leben. Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Und immer schön im Wechsel, denn sonst macht es ja keinen Spaß, da  uns sonst der Unterschied nicht bewusst wäre. Genau dazu schlug ich gestern ein Buch auf mit einem Channeling, das dazu passt wie der berühmte Popo auf den Eimer: „Krankheiten verstehen lernen“ von Maria Magdalena durch Pamela Kribbe aus dem Buch „Der Innere Christus“. Dort heißt es schon in der Einleitung:

„Dieses Hin und Her zwischen Licht und Dunkelheit ist charakteristisch für das Mensch sein. […] Es gehört dazu, in dem irdischen Reich der Dualität zwischen diesen Gefühlen von Schmerz, Einsamkeit und Verwirrung und Ekstase, Licht und Freude hin- und hergerissen zu sein. Akzeptiere diese Ebbe und Flut, denn das macht das Leben so viel leichter.“

Vor 11 Tagen habe ich in meinen Morgenseiten genau über diese Ebbe und Flut philosophiert und dazu folgendes festgestellt:

Alles ist Schwingung. Alles ist Energie und geht daher in Wellenbewegungen. Wir können uns das wirklich wie eine Welle vorstellen bzw. wie viele Wellen auf dem Meer. In der Mitte sind oft nur Wogen, doch am Rand, oder wenn das Wasser des Ozeans auf Hindernisse, wie Schiffe oder Felsen oder den Strand trifft, können enorme Kräfte freigesetzt werden. Dann können auch Dinge, Situationen oder Emotionen an Land gespült werden, die bis dahin schön unterhalb des Radars, also unterhalb der Wasseroberfläche, verborgen waren. Doch was ist ein solches Hindernis? Das können mehr oder weniger einschneidende Erlebnisse sein, wie zum Beispiel der Tod oder der Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres. Ein Umzug, ein Jobwechsel oder auch ganz kleine, scheinbar banale Dinge, wie ein Satz des Partners, des Kindes, der Eltern oder eines Fremden, und zack – schon tappen wir wieder in die Falle unserer einstudierten Verhaltensmuster und eine Welle von Emotionen überschwemmt uns. Es folgt das gut einstudierte Verhaltensmuster und meist merken wir erst hinterher, was da eigentlich abgelaufen ist. Doch ist das ja schon einmal ein guter Anfang. Wenn wir es bemerken, können wir es auch heilen. Und Heilung geschieht ja auf so vielen Ebenen, die uns – oder mir zumindest – gar nicht alle bewusst sind. Daher kann ich auch schon mal zu dem Schluss kommen, dass EFT bei so manch einem Zipperlein gar nicht hilft. Oder nicht so, wie ich es erwarte oder ich es mir wünsche. Denn ich hätte natürlich immer gerne ganz schnell eine Lösung.

Maria Magdalena erklärt in dem Channeling weiter, dass wir meist versuchen, gegen diese Wellen anzukämpfen, weil wir uns möglichst schnell wieder gut fühlen möchten, wenn es uns mal nicht so gut geht und sie sagt, dass aus diesem Widerstand gegen die Dunkelheit eine künstliche Trennung zwischen hell und dunkel entstehe, zwischen gut und böse:

„Sie werden zu Antonymen: Hell ist gut. Dunkel ist schlecht, aber dieser Gegensatz erschafft eine Dualität, die falsch ist, unwahr. Dunkle Botschaften haben ebenfalls einen Wert und tragen bedeutungsvolle Botschaften.

Das Helle allein ist nicht genug.

Das Dunkle stellt eine enorme Kraft dar, denn daraus entsteht die Möglichkeit, ein unabhängiges Selbst zu sein, das wählt und Entscheidungen trifft, neue Dinge erforscht, und in Kraft und Selbst-Bewusstsein wächst. Die ganze Evolution Deiner Seele hängt von Deinem Wissen über die Dunkelheit ab, damit Du mit ihr zusammen arbeiten und sie transformieren kannst.

EFT geht ja auch davon aus, dass hinter jeder Krankheit eine emotionale und damit energetische Blockade steht. Wenn ich zum Beispiel einen Kropf habe, könnte es sein, dass ich meine Wahrheit nicht aussprechen kann, mir die Worte schier im Halse stecken bleiben. Eine Krankheit lädt uns also dazu ein, uns mit dem in uns zu beschäftigen, was verborgen, also im Dunkeln liegt. Durch eine Krankheit drängt es ans Licht, will gesehen, bearbeitet und geheilt werden. Wie die klassische Schulmedizin konzentrieren wir uns oft nur auf die Symptome im außen, an unserem Körper, und wollen sie loswerden, weil es weh tut und unsere Lebensqualität eingeschränkt wird. Was Maria Magdalena dazu sagt, hat in mir noch einmal eine ganz besondere Saite zum Schwingen gebracht, denn es geht hierbei um unsere Bewertung der Krankheit. Maria fordert uns noch einmal auf, alle Bewertungen über Gut und Böse zu unterlassen und sagt ganz deutlich

Krankheit ist nicht schlecht.

Krankheit „ist das Resultat eines inneren Prozesses, einer Dynamik zwischen Verdrängung und dem Wunsch, gesehen zu werden, und diese Dynamik macht sich durch den Körper bemerkbar.

Betrachte Deinen Körper als ein sehr reines Instrument. Während Dein Kopf voller moralischer Urteile über Gut und Böse ist, bleibt der Körper außen vor. Der Körper existiert vor dem Bereich von Urteil und Moral und steht außerhalb von all dem. Das ist in sich selbst ein Wunder, der Körper lässt sich nicht von den Stimmen der Vorurteile, der Angst und Moralität umgarnen und einnehmen. In diesem Sinne ist der Körper das reinste Instrument, das Dir im Hier und Jetzt zur Verfügung steht.“ (Funktioniert daher auch das kinesiologische Testen so gut bei mir? Aber das nur am Rande.)

Es ist so wichtig, dass wir in uns selbst nach Hause kommen und zu uns uneingeschränkt „ja“ sagen können. Denn nur so kann unser Körper heilen, gesunden und eins werden mit Allem was ist. Dann schwingen wir mit- und nicht gegeneinander. Mit dem „Flow“. Wir sind einfach  im Fluss und können Dinge auch mal unkommentiert und unbewertet vorüberziehen lassen. Uneingeschränkt „ja“ zu uns zu sagen bedeutet jedoch nicht, dass wir immer himmelhochjauchzend und mit wehenden Fahnen von uns überzeugt sein müssen. Im Gegenteil. Uns anzunehmen bedeutet, dass wir auch die vermeintlich dunklen Seiten bejahen können. Pamela Kribbe bzw. Maria Magdalena nennt das „das Feld der Urteilslosigkeit“. Und aus diesem Feld der Urteilslosigkeit können wir in Ruhe betrachten, was in diesem Moment an den Strand gespült wird, was betrachtet werden möchte. Manchmal heben wir das Strandgut auf und beschäftigen und eingehend damit. Manchmal blicken wir darauf und es wird von der nächsten Welle wieder mit ins Meer getragen und ein anderes Mal machen wir ein wärmendes Feuer damit. Gerade so, wie wir es in dem Moment können oder brauchen. Klopfen hilft dabei.

Ihr Lieben, ich danke Euch für’s Zuhören. Es ist spät geworden, der Vormittag ist schon fast rum und ich bin froh, dass ich gestern schon ein Süppchen für heute Mittag vorgekocht habe… 🙂 Ich fühle mich jetzt gar nicht mehr so bäh und freue mich über die Sonne, die ich heute endlich mal wieder genießen darf. Schnee und Sonne – was für eine schöne Verbindung!

In Dankbarkeit für Euer Sein verbleibe ich mit den besten Wünschen für ein sonniges Wochenende

Sabine

P.S.: Das Bild zeigt einen Strand in Dubai. Ach, das hatte auch was. 🙂

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