Mannomann
Ihr Lieben,
wie geht es Euch? Geht es bei Euch drunter und drüber? Oder mehr drunter als drüber? Ich bekomme von vielen Seiten mit, dass dies eine Zeit der Neuanfänge ist und auch ich bin schon seit einigen Wochen und Monaten auf der Suche nach mehr Struktur. Ich beschäftige mich damit, wie ich mein Leben umgestalten kann, so dass ich all das in meinen Tagesablauf integrieren kann, was ich möchte. Das ist zugegebermaßen nicht ganz einfach – obwohl ich ja selbstständig bin und nicht jeden Tag vier oder acht Stunden einer „geregelten“ Arbeit nachgehe, bei der ich körperlich anwesend sein muss, wie z.B. in einem Büro. Manchmal frage ich mich, wie ich das früher so alles organisiert habe. Ganz früher, also ohne Mann und Kind, war das einfach. Aber damals habe ich mich auch so gut wie gar nicht mit Spiritualität, Meditation etc. beschäftigt. Ich hatte also viel Zeit, mich um die Dinge zu kümmern, die mir damals wichtig waren.
Heute möchte ich das auch, doch ist mein Tag auch mit vielen Pflichten ausgefüllt, die ich früher nicht hatte: Früher hatte ich eine Putzfrau, die mindestens einmal pro Woche zum Saubermachen kam, heute nicht. Früher konnte ich meine Freizeit einteilen, wie ich es für richtig hielt, heute muss ich meine „freie Zeit“ um meinen Mann und unseren Sohn herum planen. Früher hielt ich nichts von Meditation, spirituellen Lehrern, Gott und so weiter, heute möchte ich am liebsten fast meine ganze Zeit darauf verwenden, zu meditieren, den Dingen auf den Grund zu gehen, interessante Bücher zu lesen, zu schreiben und den Menschen meine Erfahrungen mitteilen und ihnen so helfen, ihren eigenen Götterfunken wieder zu entfachen – sei es in Form von EFT-Sitzungen, mit meinem Blog oder mit meinem Buchprojekt, welches so langsam Form annimmt.
Es scheint, dass die Tage immer kürzer werden. Nein, ich meine nicht das Tageslicht, sondern die wirklich erfahrbare lineare Zeit. An manchen Tagen habe ich das Gefühl, dass ich gerade erst aufgestanden bin und schon wieder ins Bett gehe, so schnell ist der Tag rum. An manchen Wochenenden fahren wir nach Konstanz zum Einkaufen und wenn wir dann wieder auf dem Weg nach Hause sind – nach vier bis sechs Stunden Shoppingtour – frage ich mich, wie es sein kann, dass wir nicht alles auf unserem Zettel abgehakt haben. Wie kann das sein? Warum braucht alles so viel Zeit? Ich erzähle Euch das alles nicht, um rumzujammern, sondern weil ich gerade dabei bin, meine Tage neu zu strukturieren. Einen Anstoß gab mir Olaf mit seinem Zeitmanagement-Kurs, den ich – entschuldige, Olaf – leider nicht ganz gefolgt bin, doch hat es mir soviel Drive gegeben, dass ich eines Morgens vor knapp zwei Wochen spontan entschied, nun endlich unseren Fitnessraum im Keller herzurichten. Ich montierte die noch fehlenden Teile an unserem vor einem Jahr (!) erstandenen Ellipsentrainer und fuhr in den Baumarkt, um einen neuen Fußboden zu besorgen. Nachmittags begann ich dann selbigen zu verlegen, wobei ich gut drei Stunden auf dem Fußboden verbrachte, ohne dass mir mein Knie wehtat, yei! Samstag folgte der Rest der Arbeit und seit Mitte letzter Woche ist der Raum nun fertig und zur Nutzung bereit. Ich war so stolz auf mich, dass ich es endlich angepackt hatte. Ihr kennt wahrscheinlich das Gefühl, wenn man endlich etwas geschafft hat, dass man schon sooo lange vorhatte, oder?
Die nächsten Tage ergab es sich jedoch nicht, dass ich den Raum einweihte, doch ich wusste, es würde nicht mehr lange dauern und am Sonntag war es dann endlich soweit: Wir hatten nichts Besonderes vor, es hatte über Nacht geschneit und draußen war es ziemlich ungemütlich nass und kalt. Also ging ich hinunter und bewegte mich. Danach gönnte ich mir ein heißes Bad. Es war herrlich! Ich fühlte mich so unglaublich gut, dass ich endlich diese unsichtbare Hürde der Lethargie überwunden hatte.
Doch wie nun weitermachen? Die Zeit, die ich zuhause allein habe, ist mir so kostbar (und die ist auch immer so schnell rum… 😉 ), diese wollte ich nicht mit Sporteln verbringen. „Zufällig“ höre ich seit ca. zehn Tagen auch einige Videos von Robin Sharma. Das ist der Autor von „Der Mönch, der seinen Ferrari verkaufte“. Er ist Business und Life Coach für viele Topp 500 Unternehmen, wie Nike, Microsoft etc. In seinen Videos, die ich gesehen habe, nannte er immer wieder den „5 am club“, also den „5 Uhr morgens Club“. Er sagt, wenn man zu den Top 5 Prozent der Unternehmen oder Unternehmer gehören will, muss man auch bereit sein, etwas zu tun, dass die restlichen 95 Prozent der Bevölkerung nicht bereit sind, zu tun. Dazu gehört das frühe Aufstehen. Er schlägt vor, die Zeit zu nutzen, die andere Menschen damit verbringen, beim Wecker auf den Snooze-Button zu hauen. Die Idee ist mir ja nicht neu. Schon für das Schreiben meiner Morgenseiten bin ich immer eine halbe Stunde früher aus dem Bett gekrochen. Das frühe Schreiben hat in letzter Zeit auch ziemlich gelitten, weil ich einfach nicht unter meiner kuscheligen warmen Bettdecke hervorkommen wollte – zumal es zu dieser Tageszeit draußen jetzt ja auch so dunkel ist. Ihr seht, es gibt immer irgendwelche Entschuldigungen, die das Ego findet, etwas nicht zu tun, was der Seele gut tut oder das etwas ist, was man „normalerweise“ nicht tun würde. Es könnte ja mit einem Risiko behaftet sein! Und das ist es auch: Ihr geht damit das Risiko ein, dass Ihr Euch verändert. Und Veränderung ist für das Ego immer mit der Angst vor dem Unbekannten verbunden, was potentiell immer ein Risiko in sich birgt.
Der 5 am Club
Robin Sharma schlägt vor, die Stunde von 5 bis 6 Uhr morgens folgendermaßen einzuteilen: Die ersten 20 Minuten sporteln, um den Kreislauf und den Stoffwechsel in Gang zu bringen und Energie für den Tag zu tanken. Die zweiten 20 Minuten gehören der schriftlichen Planung des Tages und die letzten 20 Minuten dem Lernen. Mit Lernen ist alles gemeint, was unseren Horizont erweitert. Das kann das Lesen eines Buches sein, das Teilnehmen an einem Onlinekurs oder das Schauen eines inspirierenden Videos, wie z.B. von einem TEDx Talk. In einem anderen Video spricht er in diesem Zusammenhang auch von dem „60 minute student“, dem „60 Minuten-Studenten“. Denn er meint, dass man mindesten eine Stunde pro Tag dem Lernen, also der persönlichen Weiterentwicklung widmen sollte. Zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit oder beim Joggen einen Podcast hören, eine Sprache lernen, ein Buch lesen/hören etc. Er gibt außer den offensichtlichen Vorteilen noch weitere Gründe an, warum das eine gute Idee ist, die habe ich mir aber nicht alle gemerkt. Es hat etwas mit erhöhter Willenskraft, unserem geistigen Fokus, mentaler Klarheit und dem Wiederverbinden mit unserer Kraft zu tun. Vielleicht habt Ihr ja Lust, das Video zu schauen (in Englisch). 😉
90/90/1 Methode: Fokussiert arbeiten ohne Ablenkungen
Dann schaute ich am Sonntag noch das Video (Englisch) über die 90/90/1-Regel, was eigentlich gar keine Regel ist, sondern ein Vorhaben. Eine Methode, um unsere Produktivität exponentiell zu steigern. Robin Sharma schlägt darin vor, in den nächsten 90 Tagen, die ersten 90 Minuten des Tages dem (1zigen) Projekt zu widmen, das für uns gerade am wichtigsten ist – ohne Ablenkungen. Ohne Mails/Whatsapp/Facebook zu checken, ohne Telefon, ohne Gespräche. Nur das Projekt und Du. Und dann sollst Du mal schauen, was passiert. Die produktivsten Stunden des Tages seien zwischen 5 und 8 Uhr. Naja, das kann ich so nicht unterschreiben. Ich beginne erst ab 8 Uhr so richtig zu laufen. Doch auch das kann sich ändern. 😉 Also habe ich beschlossen, wieder früher aufzustehen und meine Tage somit anders zu strukturieren.
Mein Wecker klingelt nun seit zwei Tagen um 5:20 Uhr. Ich stehe sofort auf und schmeiße mich in meine Sportklamotten, trinke ein Glas Wasser und schreibe meine Morgenseiten, Träume oder was auch immer mir kommt, auf. Um ca. 6 Uhr gehe ich in unseren neu gestalteten 😉 Fitnessraum und bewege mich mindestens 20 Minuten, so dass ich mal ins Schwitzen komme. Um ca. 6:30 Uhr gehe ich mich duschen. Das war die Zeit, zu der vorher mein Wecker klingelte und dann habe ich mindestens bis 6:45 Uhr auf den Snooze-Button gedrückt… 🙂 So gehe ich jetzt zwar zur gleichen Zeit nach unten in die Küche zum Frühstücken mit meiner Familie, habe aber schon drei ganz wichtige Dinge (Bewegung, Morgenseiten/Schreiben, Körperpflege) erledigt, die ich sonst später in den Tag hineinplanen musste. Um spätestens 8 Uhr meditiere ich nun (eines meiner wichtigsten Projekte: Ich) und danach, also spätestens um 8:30 Uhr beginne ich die Arbeit an einem weiteren wichtigen Projekt. Gestern war es die Beschäftigung mit meinem Buch und heute ist es das Schreiben dieses Blogs. Leider bin ich gestern Abend nicht rechtzeitig ins Bett gekommen und heute Nacht bin ich durch meinen Sohn geweckt worden, der Alpträume hatte, so war ich heute früh unsäglich müde, als ich aus dem Bett gekrochen bin. Deshalb auch das „Mannomann“. Während der Meditation ist mir nämlich mehrmals der Kopf weggesackt und ich dachte, ich müsse mich jetzt sofort und ohne Umwege wieder ins Bett legen und noch ein wenig Schlaf nachholen. Doch nachdem ich mich wieder etwas geräkelt hatte und kurz draußen frische Luft schnappen war, ging es wieder. Ab und zu muss ich mich eben auch überlisten.
Was mir aufgefallen ist wegen der Ablenkungen: Mein Smartphone stelle ich morgens auf lautlos und lege es irgendwohin, wo ich es nicht sehen kann. Denn wenn erst einmal die kleine LED-Leuchte blinkt, die mir anzeigt, dass ich eine Mail oder eine andere Benachrichtigung erhalten habe, werde ich neugierig und unruhig und habe das Gefühl, dass ich sofort nachschauen muss, was es Neues gibt. Ihr kennt das vielleicht auch. Gestern Morgen kam ich auf dem Weg zur Toilette an unserer Haustür vorbei und dachte natürlich gleich, dass ich draußen mal nachschauen könnte, ob schon Post in unserem Postkasten liegt. Doch ich habe mich an die „no distractions-Regel“ erinnert und bin schön wieder ohne Umwege an meine 90-Minuten-Arbeit gegangen. „Nein“, dachte ich, „es gibt nichts so immens wichtiges, was in dem Kasten ist, was nicht noch mindestens eine Stunde warten kann.“ Wow, das ist doch mal ein Fortschritt. Für mich sogar ein ziemlich großer, denn ich lasse mich gerne ablenken. Das war schon in der Schule so…
Ich möchte Euch einladen, das frühe Aufstehen auch mal auszuprobieren – wenn Ihr es nicht sowieso schon praktiziert. Zugegeben, es ist nicht unbedingt ein Zuckerschlecken in diesen dunklen Jahreszeiten, doch die Belohnung, die ich dadurch bekomme, ist mir das kurze „Was, schon wieder aufstehen?“-Gefühl allemal wert. Jetzt muss ich nur noch dranbleiben. Drückt mir die Daumen!
Ich wünsche Euch eine schöne inspirierende Woche und viel Kraft, Elan und Freude für alles, was Ihr Euch vorgenommen habt.
Sabine
P.S.: Das Bild zeigt den vorletzten Schnee, den wir hier hatten. Im April dieses Jahres. 🙂
P.P.S.: Hier ist noch ein wunderbares englisches Video über die „5-Sekunden-Entscheidung“ und die Kraft der Selbstmotivation, um wirklich das zu tun, was wir unsvorgenommen haben. Es hat automatisierte deutsche Untertitel, die leider sehr schlecht sind.
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[…] dem Zusammenhang mit dem frühen Aufstehen und meinem morgendlichen Zeitplan möchte ich gerne auf Grits Kommentar zu meinem letzten Blog antworten. Sie fragte, wo denn da der Flow bleibt bei all dem getakteten […]
[…] früh, oder?“ Aber ich war irgendwie wach und so stand ich eben doch auf und widmete mich meiner neuen Morgenroutine. Das ist jetzt schon die vierte Woche, die ich das „durchhalte“ und ich muss sagen, dass es gar […]
[…] so getrieben und den äußeren Zwängen ausgeliefert. Es ist wunderbar. Robin Sharma mit seiner Idee des „5am Club“ hat mich zum Beispiel wieder zurück aufs Sofa zum Schreiben meiner Morgenseiten gebracht und auch […]
Das mit den Neuanfängen kann ich bestätigen. Celia Fen sagt auch, daß wir jetzt in einem 1er Jahr sind und seit dem 11-11-Tor in einen ganz neuen Anfang und ein neues Level unserer Meisterschaft eingetreten sind.
Bei mir trifft das zu – ich hab vor kurzem das Sacred Activations Teacher Training gemacht, bin jetzt also Lehrerin, eine ganz neue Rolle für mich. 🙂 Und ich übersetze seit kurzem Live Webinare, und das funktioniert erstaunlich gut.
Aber früh aufstehen? No way! Wenn ich es doch mal muß, ist der Rest des Tages für mich gelaufen, weil mein ganzer Rhythmus durcheinander kommt und ich schon die Nacht davor schlecht schlafe, wenn ich weiß, daß ich morgens früh raus muß. Ich glaube jeder hat andere Zeiten, zu denen seine \“besten\“ Zeiten sind. Für manche ist das um 5 Uhr morgens und für andere um 8 Uhr abends. Es ist bloß wichtig, seine eigene persönliche Kurve zu kennen und die Aktivitäten entsprechend zu legen. Zumindest für mich hat es nie funktioniert, mich zu irgend etwas zu zwingen. (Aber ich hab natürlich leicht reden, da ich keine Familie mit einplanen muß. 😉 )
Morgenseiten sind bei mir übrigens völlig nach hinten losgegangen, da ich nach 3 Seiten nicht aufhören konnte und dann den halben Tag mit Schreiben verbrachte …. 😉
Aber ich find es toll, daß du deinen Fitneßraum aktivirt hast! Da ich sowas Luxuriöses nicht besitze, behelfe ich mich mit Tanzen, was mir aber auch gut aus der Lethargie raus geholfen hat.
Wollte dir auch auf diesem Wege mal mitteilen, daß ich deine Blogs immer sehr gerne lese, obwohl ich meistens nichts kommentiere. 🙂
Grüße aus dem grauverhangenen Berlin
Zarah
Liebe Zarah,
ja, ich merke das auch ganz stark seit drei Wochen. Ich habe total viel Drive endlich die Dinge umzusetzen, die schon so lange auf der langen Bank zu versauern drohten.
Müsste ich nicht um meine Familie herum planen, wäre ich wohl auch eher eine Nachteule. Doch ich hatte mich ja schon einmal in Dubai an das frühe Aufstehen gewöhnt. Nur war es dort etwas wärme morgens. 😉
Ja, die Morgenseiten können auch süchtig machen. Auch da muss ich mich dann bescheiden und nach einer halben Stunde aufhören. Ich stelle mir dafür den Wecker. Manchmal kommt dann ein Post dabei heraus und ich kann dann später beim Formulieren noch einmal an die Gedanken vom Morgen anknüpfen. Das macht dann richtig Spaß!
So luxuriös ist bzw. war unser Fitnessraum auch nicht. Das ist ein Durchgangszimmer im Keller für die Katzen – gleich neben dem Katzenklo und der Katzenklappe. 🙂 Aber wenn ich die Türen anlehne ist es sehr erträglich. Ich bin froh, dass wir überhaupt den Platz haben und ich nicht extra irgendwohin muss zum Sporteln. Tanzen liebe ich aber auch. Das würde ich auch mal wieder gerne machen. So richtig, meine ich. Nicht nur so im Wohnzimmer. Obwohl das auch ser viel Spaß macht!
Danke Dir auch für Deinen Zuspruch! Ich schaue bei Dir auch immer wieder gerne vorbei. 🙂
Liebe Grüße aus der kalten, aber wieder sonnigen Schweiz von
Sabine
∞
Ich versuche das zu verstehen, aber es fällt mir nicht leicht. Ich kann es nur akzeptieren, weil ich es bei so vielen Menschen sehe, dass es scheinbar ein Problem ist, das zu tun, was man tun will und was stimmig ist und gleichzeitig all das zu tun, was einfach getan werden will… dazu gehört der Haushalt und bei manchen noch viel mehr…
Ich hatte damit auch mal Probleme, als ich mit 30 Leuten in einer Gemeinschaft zusammen lebte – da reichte meine Zeit auch nicht, weil ich mich für alle und alles verantwortlich fühlte – ich konnte nur schwer bei mir sein und mich trotzdem verbunden fühlen.
Doch als ich allein mit meinen Kindern lebte und wieder lebe, geht es ganz leicht. Wenn aber jemand dazu kommt, der/die anders schwingt und nach Plan lebt – geht es ganz schnell nicht mehr.
Für mich wäre es so etwas wie Selbstvergewaltigung, wenn ich meine Lebenszeit freiwillig mit der Stechuhr einteilen würde. Mir ist es schon in der Schule immer suspekt – da arbeite ich einmal in der Woche mit Kindern – die so programmiert auf den Rythmus der Schulstunden und Pausen sind – dass ich mich erschrecke. Egal um was es gerade geht, egal wie begeistert und vertief sie gerade in etwas sind, eine Minute vor dem Klingeln, packen die automatisch ihre Sachen zusammen und schalten ab. Für mich ist das: HÄH??? Für sie ist das ein sinnvolles Funktionieren – was bei dem System auch schwer anders möglich ist. Mir wird dabei lediglich bewusst, wie vollkommen anders ich funktioniere.
Ich genieße es sehr, mit dem zu fließen was gerade ist – Vertrauen ins Leben zu haben und Vertrauen in mich.
Jeder Tag, jeder Moment ist eine Überraschung und ich bin offen dafür zu spüren, was es jetzt gerade braucht. Wenn es mal um Ausschlafen geht, muss ich das nicht zur Gewohnheit machen. Wenn ich etwas tun mag, dann verzichte ich auch gern mal auf den Schlaf – das passiert automatisch. Oft vergesse ich das Essen und manches mal schlemme und genieße ich es, ich muss mir da keine Vorschriften machen, an die ich mich dann halten muss und mich verbiegen muss. Wenn ich zurück schaue, sehe ich, dass ich mich abwechslungsreich und gesund ernähre und ab und zu auch was angeblich \“ungesundes\“ total genießen kann. Ich mache kaum etwas regelmäßig – sondern das ist mir eher suspekt, falls sich so etwas einschleicht, dann fühlt sich das nicht gut an und ich lasse es einfach.
Tödlich wäre es für mich, wenn ich alles was ich tue nur aus Gewohnheit tue und wenn mir bewusst wird, das mir das nicht gut tut – ich mein Leben umgestalten mag – dann ist es doch verrückt, mir neue Gewohnheiten und Automatismen zu erschaffen, in die ich mich und das Leben dann wieder hineinzwingen muss – dann fühlt sich das vielleicht mal kurzzeitig gut an – weil anders, neu und selbstgewählt… Doch ich glaube nicht, dass es dazu führen kann, sich wirklich erfüllt und froh und verbunden zu fühlen. Denn man zwingt sich und dem Tag und der Mitwelt etwas auf – vielleicht weil die meisten es so gewohnt sind. Und wenn sie es schaffen, sich an die Regeln, die sie selbst oder andere aufgestellt haben zu halten, dann fühlen sie sich gut…
Und ich möchte rufen:
Aber seht ihr denn nicht – wie seltsam und befremdlich das ist? Das Leben ist jeden Tag neu, kein Tag ist wie der andere und es geht doch darum, in Einklang zu kommen, mit dem, was WIRKLICH ist. Auch wir sind nicht täglich gleich, unsere Bedürfnisse sind unterschiedlich und es geht darum – uns zu leben, in dem, was JETZT da ist – uns zu lieben, uns zu erlauben, in jedem Moment echt und wir selbst zu sein. Das kann doch niemals gelingen, wenn wir vorgefertigte Zeitpläne abarbeiten, die sich täglich wiederholen – egal ob selbst gewählt oder nicht.
Was nicht heisst, dass man, wenn man nichts erzwingt und regelt, in Sucht, schlechten Gewohnheiten und Chaos versinken muss. Vielleicht haben manche Menschen Angst davor – keine Ahnung….
Denn wenn wir uns lieben, dann wollen wir es schön und gut haben, für uns selbst und unsere Mitwelt und dann sorgen wir selbstverständlich gern dafür, dass alles so ist, wie es uns und allem anderen gut tut. Wir haben Freude dabei und verwechseln es nicht mit Pflichten und Arbeit – sondern tun es selbstverständlich mit Freude im Herzen unterstützen uns gegeseitig dabei und so entsteht viel Raum und Zeit für alles Wesentliche, was durchaus nicht täglich das Gleiche sein muss.
Liebe Grit,
ich danke Dir für Deine Gedanken und Denkanstöße. So konnte ich mir auch noch einmal klarer werden. Eine etwas ausführlichere Antwort enthält mein neuer Blog: https://schoepfergoetter.com/2017/11/27/dieser-weg/
Ganz liebe Grüße von
Sabine
ein sehr positiver Bericht
Hallo Sabine, ich finde Ihre Berichte sehr ermutigend
Liebe Marisol,
danke Dir! Das macht mir wiederum Mut. 🙂
Ganz liebe Grüße von
Sabine