Die Ordnung zu verändern ist in Ordnung

 In Soulstice

„Die Menschen lassen sich in drei Klassen einteilen:
Diejenigen, die unbeweglich sind;
diejenigen, die beweglich sind,
und diejenigen, die sich bewegen.“
aus Arabien

 

Ihr Lieben,

puh, erstmal durchatmen… Ich durchlaufe gerade einen wahren Marathon. Geistig, körperlich und spirituell. Heute war eigentlich der Launchtermin für meine neue Webseite. Doch mit Merkur rückläufig wollte die Technik nicht so, wie ich wollte und ich musste noch ein paar Lektionen in Geduld und mich-dem-Flow-hingeben üben. Es ist aber auch gerade so viel los, die Termine überschlagen sich förmlich und ich komme kaum hinterher – auch nicht mit dem Schlafen, was nicht so gut ist.

Nachdem ich dann die letzten drei Wochen so richtig im Marketing- und Arbeitsmodus verbracht hatte und von morgens bis abends jede freie Minute an der Webseite, der Entwicklung meines Programms und seiner Vorstellung gearbeitet hatte, war der Punkt gekommen, wo es so nicht mehr weiterging. Das fühlte sich nicht mehr nach der neuen Leichtigkeit an, die ich für mich entdeckt hatte.

Stattdessen war da vielmehr Schwere, teilweise bleierne Schwere – und eine gehörige Portion Angst. Wieder einmal die Angst, dass ich es nicht schaffen könnte. Nicht in diesem Körper, nicht mit dem, was ich kann und weiß, nicht in der Kürze der Zeit. Ich fühlte mich nur noch gestresst und wurde so dünnhäutig, dass das kleinste Bisschen, was nicht nach meinen Vorstellungen lief, mich aus der Bahn warf und ich heulend auf den Sessel niederging.

Da saß ich nun, wie ein kleines Häufchen Elend, fühlte mich total überwältigt und war bereit, alles hinzuschmeißen. Wieder einmal. Und ich dachte: Wie kann das sein? Warum bin ich so himmelhochjauchzend, alles klappt und leuchtet in den schönsten Farben und dann scheint plötzlich alles nur noch schwarz-weiß zu sein? Ganz plötzlich.

Ich will gar nicht über all die technischen Schwierigkeiten lamentieren und die mittlerweile stattlichen Summen an Geldes, die für die Neu-Eröffnung so eines Business anfallen – ich muss sagen, dass ich das echt unterschätzt hatte. Sich selbständig machen und ein Unternehmen gründen mit professionellen Prozessen und Equipment ist echt teuer. Und mit diesem Wissen, dass sich diese Investitionen ja irgendwann auch mal rechnen müssen, habe ich mir dann gleich noch ein Schippchen obendrauf gelegt auf meinen sowieso schon erhöhten Stresspegel.

Letzte Woche war es dann soweit: Ich war bereit aufzugeben. Nicht mein Business und meine Arbeit an sich, doch meinen Plan, mich in ca. drei Wochen wirklich und wahrhaftig der Welt zu präsentieren. Mit einem Webinar. Auf dieses Webinar hin läuft meine ganz Planung – und ich bin jetzt schon gefühlte zwei Wochen hinter meinem Zeitplan.

Mal ganz davon abgesehen, dass mich der Gedanke, ein Webinar zu machen, mal so richtig ängstigt. Denn ein Webinar ist ja live. Das, was ich sage, ist gesagt. Das ist nicht so, wie Blog schreiben, wo ich noch einmal alles durchlesen und etwaige Fehler korrigieren könnte. Noch einmal an einer Formulierung feile und es dann erst online geht, wenn es geprüft wurde. Da bin ich live und in Farbe auf dem Bildschirm – und bekomme evtl. auch direktes Feedback.

Und mit diesen Gedanken kam auch noch einmal diese Angst vor der Leere mit ihrer ganzen Wucht zurück, die mich doch schon letztes Jahr so umgetrieben hat und die ich schon glaubte, besiegt zu haben. Doch genau das ist es wohl: Ich soll sie gar nicht besiegen. Ich soll sie umarmen. Zulassen. Sie scheint ein Teil von mir zu sein, der immer wieder einmal gesehen werden will. Er ist Teil meiner Verletzlichkeit. Und wer will schon gerne verletzt werden?

Doch genau das, so scheint es mir, ist das, was jetzt zählt. Die Bereitschaft, sich verletzlich zu zeigen und damit auch die Möglichkeit, tatsächlich verletzt zu werden. Doch was, wenn das gar nicht passiert? Was, wenn es gerade diese Verletzlichkeit ist, die meine größte Stärke ist? Was, wenn diese Verletzlichkeit, meine vermeintliche Schwäche, mein größter Schatz ist?

Ja, was ist dann? Dann kann ich nicht nur wieder aufstehen. Nein, dann kann ich sogar auf-springen! Ich kann mich erheben und mich emporschwingen, wie Phoenix aus der Asche. Ich kann stark sein in all meiner Schwachheit und Verletzlichkeit.

Und ich kann sehen und erfahren, was es mit dieser Angst tatsächlich auf sich hat. Feel the fear and do it anyway.

Spüre Deine Angst und tu es trotzdem.

Nein, die Angst hat noch nicht ausgedient. Denn dort, wo meine größte Angst liegt, liegt auch mein größtes Potenzial. Mein größter Schatz. Meine größte Begabung. Meine größte Wirkung. Und das nicht nur für mich, sondern auch für alle, die mit mir verbunden sind. Also auch für Dich.

Durch die Angst zu gehen, anstatt sich ihr zu unterwerfen, braucht eine gehörige Portion Mut. Das ist echt nichts für Feiglinge. Und ich habe nicht vor, jetzt zu einem zu werden. Denn ich bin ein Musketier. Einer für alle und alle für einen! Ich. Gebe. Nicht. Auf. Meine Waffen sind Meditation, Kontemplation, Reflektion, Schreiben und – ein Webinar im September. Uuuuuuuhhh, ganz schön furchteinflößend.

Doch ich schaffe das. Nicht nur weil ich es will, sondern weil meine Seele mir sagt, dass es gut und wichtig ist. Nicht nur für mich, sondern auch für alle, die es betrifft. Denn deshalb bin ich hier: Um zu wirken. Nicht, um im stillen Kämmerlein vor mich hin zu wurschteln, sondern um eine Welle auszusenden, dessen Bewegung auch noch im hintersten Winkel des Universums zu spüren ist.

Und das ist kein Hochmut. Sondern ein einfaches kosmisches Gesetz. Das Gesetz von Ursache und Wirkung. Ich glaube, ich habe es auch wieder letzten Freitag bei Silke Schäfer im Vortrag zur Vollmondmeditation gehört, dass alles, was wir sind, tun, sagen und denken bis ins letzte Eckchen unserer über 100 Billionen Galaxien wirkt. Und das ist nur unser Universum…

Eine Galaxie hat 100 bis 300 Milliarden Sterne.

Die Erde ist einer davon.

Hier leben etwa acht Milliarden Menschen.

Du bist einer davon.

Ich bin einer davon.

Und zusammen verändern wir nicht nur die Welt, sondern den Verlauf der Geschichte des Universums.

Ist das nicht aufregend? Ich kann es kaum erwarten. Muss ich auch nicht. Denn das geschieht in jedem Augenblick. Jede noch so kleine Entscheidung verändert die Welt. Deine, meine, unsere. Denn jede Entscheidung, die wir treffen, jeder Gedanke, den wir denken, jede Handlung, die wir unternehmen, verändert unseren Kosmos.

Das Wort Kosmos ist griechischen Ursprungs und bedeutet „Ordnung“. Die Ordnung zu verändern ist in Ordnung. Denn auch das ist ein kosmisches Gesetz: Das Gesetz der Veränderung oder Evolution. Wenn alles stets in göttlicher Ordnung geschieht, können wir sicher sein, dass alles zum Wohle von allen Beteiligten ist. Und so werde ich mich jetzt wieder meinem Vorhaben widmen. Doch nicht, ohne diese Situation vorher Gott übergeben zu haben auf dass er sie zu seinem Zwecke nutzen möge. Mein Herz sei offen, um Liebe zu geben und zu empfangen. So sei es und so ist es. Amen.

Ich bin fast geneigt, zu sagen „leider“… Ja, leider ist nicht immer alles in bester göttlicher Ordnung, sondern auch mal ganz schön im Chaos. Ob das nun von außen auf uns herein bricht oder wir es in uns, in unseren Gedanken und Gefühlen spüren – es kann ganz schön überfordernd sein und uns unsere letzte Kraft zu rauben scheinen.

Doch nicht ein Schaden, wo nicht ein Nutzen dabei wäre, nicht wahr? Die Erkenntnis, dass wir letztlich – auf höherer Ebene – zugestimmt haben, dieses Chaos zu erfahren, um daraus wieder eine göttliche Ordnung herzustellen, nimmt dem ganzen schon mal, wie ich finde, die Spitze. Dieses dann als Möglichkeit zum Wachstum zu begreifen und wirklich daran zu arbeiten und sich weiter zu entwickeln, ist der eigentliche Kern des Ganzen. Dass ich dieses gerade wieder einmal erfahren darf, macht mich auch für meine Kunden und Leser wieder ein Stückchen wertvoller. Toll, oder? Das Universum macht halt keine Fehler. 🙂

Ach ja, bevor ich schließe, möchte ich Euch noch auf eine geführte Meditation von Marion Meerle aufmerksam machen. Ich musste sie zwischendrin anhalten, um mich ganz dieser Erfahrung hinzugeben. Für mich war sie Augen-, Herz- und Seele-öffnend und enorm erkenntnisreich. Ich bin immer wieder begeistert, wie sie es schafft, genau den richtigen „Nerv“ zu treffen mit ihrem Wirken. Von dieser Stelle vielen Dank dafür, dass Du Deine Gaben so großzügig mit uns teilst, liebe Meerle!

Ich wünsche Euch nun eine wunderschöne Spätsommerwoche mit ganz viel Ordnung und Sonnenschein – im Außen und im Innen ☀️

Alles Liebe von

Sabine

P.S.: [Aktualisierung] Das Bild zeigt das Chaos vor der Ordnung und entstand bei einem Fotoshooting mit Photo-Duo, das von Claudia Conradin begleitet wurde und bei dem wir unserer Essenz auf der Spur waren. Hier hatte ich schon einmal über Claudia und ihr Buch berichtet. Der nächste Workshop findet am Samstag, 27. Oktober statt. Wer also Lust hat, es lohnt sich sehr! Bei diesem Tag sind ganz wunderbare Bilder entstanden von einer Sabine, wie ich sie so bisher noch nicht gesehen habe. Ihr dürft gespannt sein.

Recommended Posts
Showing 6 comments
  • Zarah

    ich musste beim Lesen deines Artikels so lachen, denn ich kenne das nur zu gut. Ich drücke mich vor den Webinaren nicht nur seit Monaten, sondern schon seit Jahren. Wenn du es in drei Wochen schaffst, bist du ein Held! Aber bei mir sieht es jetzt auch so aus, als ob ich im September anfangen werde. Was für Webinare machst du denn? Worum geht es da? Machst du sie auf Sofengo oder auf Zoom? Erzähl doch ein bißchen mehr darüber, ich bin super neugierig! (Und bestimmt nicht nur ich. 😉 )

    Wünsch dir viel Glück und einen super Flow (Mars ist seit heute wieder direktläufig) und bin schon sehr gespannt, mehr über dein Webinar zu hören!

    • Sabine

      Liebe Zarah,
      ich werde das Webinar über Zoom halten.
      Es dauert nicht mehr lange, da erfährst Du mehr darüber. Ich hoffe, ich lehne mich damit nicht zu weit aus dem Fenster, aber vielleicht möchtest Du Dir den 19. September um 20 Uhr schon mal vormerken? 😉
      Ganz liebe Grüße von
      Sabine

  • Der Eine

    Wenn du weißt, wer DU bist, dann weißt du, dass die Angst in dir, nicht von DIR kommt.
    Also kannst DU ruhig die Angst links liegen lassen….
    …und VERTRAUENSVOLL nach vorne schauen.

    • Sabine

      Lieber Einer,

      „Wenn du weißt, wer DU bist, dann weißt du, dass die Angst in dir, nicht von DIR kommt.
      Also kannst DU ruhig die Angst links liegen lassen….“

      ja, das stimmt natürlich. Ich weiß das auch. Mit dem links liegen lassen ist es manchmal jedoch nicht so einfach, denn trotz aller Göttlichkeit bin und bleibe ich inkarnierter Mensch, dem immer mal wieder eine alte Angst oder ein alter Glaubenssatz von hinten den Nacken hochkriecht… Doch ich weiß ja, wie ich die auflösen kann … und schaue jetzt wieder vertrauensvoll auf mein Hier und Jetzt und alles, was sich noch entfalten möge. 😉

      Liebe Grüße von
      Sabine

  • Der Eine

    Mit dem links liegen lassen ist es manchmal jedoch nicht so einfach, denn trotz aller Göttlichkeit bin und bleibe ich inkarnierter Mensch, dem immer mal wieder eine alte Angst oder ein alter Glaubenssatz von hinten den Nacken hochkriecht… 

    Ja dann schreib doch mal hier über diese fiesen Ängsten….:-)
    Mal sehen…was dann kommt….

pingbacks / trackbacks
  • […] – und dem Gedanken, dass es sich doch rechnen muss. Ich hatte ja im Vorfeld zu meinem Webinar schon mal darüber geschrieben, wie sehr ich die Investitionen, die nötig sind, unterschätzt hatte. Und da ist jetzt nicht nur […]