Bist Du ein Gewinner?
Oder: Die Krone der Schöpfung, Teil 2
Das Leben ist eine riesige Lotterie,
bei der nur die Gewinnerlose sichtbar sind.
Jostein Gaarder – Das Kartengeheimnis
Ihr Lieben,
fühlt Ihr das auch? Seit ein paar Tagen bin ich überschwänglich emotional. Alles, was schön ist, berührt mich dermaßen, dass mir die Tränen laufen. Alles, was ich als nicht schön oder grausam empfinde, rührt mich ebenso zu Tränen. Während ich dies schreibe, sitze ich in unserer Bibliothek und schaue auf die immer noch schneebedeckten Berge. Die Sonne geht auf und taucht alles in goldenes Licht. Es ist wunderschön. Und, schwupps, da sind sie wieder, die Tränchen. Ich bin so unendlich dankbar, dass ich ein Gewinnerlos gezogen habe. Ich darf hier sein. Ich darf mein Leben leben. Ich darf erfahren, wie es ist, nicht nur Obdach zu haben, sondern in einem „Palast“ zu wohnen, wie es einmal ein Kollege meines Mannes staunend ausdrückte. Ja, ich bin gesegnet. Und ich bin zutiefst dankbar dafür.
Außerdem bin ich dankbar dafür, was ich alles darf. Ich habe die letzten zwei Tage „Die Bücherdiebin“ geschaut. In dem Film hat der Tod die ersten und die letzten Worte und auch zwischendurch tritt er immer wieder einmal auf. Die Hauptrolle jedoch spielt Emily Watson, sie ist die Bücherdiebin, die während des zweiten Weltkriegs lesen und schreiben lernt. Da ihre Pflegeeltern im Keller einen Juden verstecken, lernt sie, ihm ihre Augen zu leihen, indem sie ihm die Welt „da oben“ beschreibt.
Es war für mich ein sehr eindrücklicher Film und ich merke, wie schwer es mir fällt, mich aus seiner Stimmung zu lösen. Das Leid und die Schmerzen der Menschen gehen mir immer noch nach und doch war zwischen dem Schmerzvollen auch so viel Freude, Hoffnung und Liebe. Mir hat er klar gemacht, wie gut es mir geht. Ich darf es warm und schön haben. Ich muss nicht von früh bis spät körperlich hart arbeiten. Ich darf lesen, was ich will, denn es ist nichts verboten zu lesen. Ich darf meine Meinung frei äußern ohne Angst haben zu müssen, dass mich jemand abholt und ins Gefängnis steckt, foltert oder tötet. Ich habe immer genug zu essen. Ich darf lernen, was ich möchte. Ich darf meinen Beruf frei wählen. Ich habe niemanden über mir, der bestimmt, was ich zu denken habe oder welche Meinung die „richtige“ ist. Ich darf es selbst bestimmen. Und ich darf sogar danach leben und es aller Welt zeigen. Ich fühle mich reich und gesegnet. Danke, dass ich dies erfahren darf. Danke, dass ich ein Gewinner bin.
„Ein Gewinner?“, werdet Ihr vielleicht jetzt fragen. Ja, ein Gewinner. Ich habe kürzlich „Das Kartengeheimnis“ von Jostein Gaarder gelesen. Es ist die Geschichte eines Jungen, der mit seinem Vater von Norwegen aus quer durch Europa fährt, um in Athen seine Mutter wiederzufinden, die die beiden vor acht Jahren verlassen hatte. Auf der langen Reise und insbesondere während der vielen Zigarettenpausen philosophieren Vater und Sohn über Gott und die Welt. Besonders eine dieser Zigarettenpausen hat es mir angetan, denn in dieser erfährt der junge Hans-Thomas, dass er ein Gewinnerlos ist.
Der Vater erklärt dies so: Im Jahr 1349 wütete die Pest in Norwegen und raffte besonders viele Kinder dahin. Wenn man seine Ahnenreihe bis in dieses Jahr zurückverfolgt, dann müssen zu dieser Zeit Hunderte oder Tausende Kinder die Ahnen von Hans-Thomas gewesen sein, denn er hat ja zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern, sechzehn Ururgroßeltern, 32 Urururgroßeltern und so weiter. Hans-Thomas‘ Vater sagte: „Du hattest viele hundert Ahnen, die damals Kinder waren, Hans-Thomas, und von denen ist keins gestorben.“ Auf die verwunderte Frage, warum sein Vater das so genau wisse, antwortet er, weil Hans-Thomas jetzt hier säße. Der Vater erklärt weiter:
„Die Chance, dass absolut niemand von deinen Ahnen in seiner Kindheit stirbt, steht eins zu vielen Milliarden. Es geht hier nicht nur um die Pest, verstehst du. Alle, alle deine Ahnen sind herangewachsen und haben Kinder bekommen, noch zu Zeiten schlimmster Naturkatastrophen und verheerender Kindersterblichkeit. Viele von ihnen sind natürlich krank geworden, aber sie haben immer überlebt – auf diese Weise warst du viele hundert Milliarden Male nur einen Millimeter vom Tode entfernt, Hans-Thomas. Dein Leben auf diesem Planeten war bedroht von Insekten und wilden Tieren, von Meteoren und Blitzeinschlägen, von Krankheit und Krieg, Überschwemmungen und Feuersbrünsten, Vergiftungen und Mordversuchen. Allein im Dreißigjährigen Krieg bist du viele Hundert Male verwundet worden denn du musst auf beiden Seiten Ahnen gehabt haben – ja, im Grunde hast du gegen dich und deine Möglichkeiten, drei Jahrhunderte später geboren zu werden, Krieg geführt. Und genauso im Zweiten Weltkrieg: hätten gute Norweger während der Besatzung deinen Großvater erschossen – dann wären weder du noch ich geboren worden. Es geht darum, dass das im Laufe der Geschichte viele Milliarden Male geschehen ist. Jedes Mal, wenn Pfeile durch die Luft schwirrten, wurden deine Chancen, geboren zu werden, auf ein Minimum reduziert aber jetzt sitzt du hier und redest mit mir, Hans-Thomas. Verstehst Du? […]
Ich spreche von einer einzigen langen Kette von Zufällen. Und diese Kette lässt sich bis zur ersten lebenden Zelle zurückverfolgen, die sich teilte und damit den Anstoß für alles gab, was heute auf diesem Planeten wächst und gedeiht. Die Chance, dass meine Kette nicht irgendwann im Laufe von drei bis vier Milliarden Jahren unterbrochen wurde, ist so klein, dass es fast unvorstellbar ist. Und ich weiß, was ich für ein verdammtes fantastisches Glück habe, dass ich diesen Planeten mit dir zusammen erleben darf. Ich weiß, welches Glück jedes einzelne kleine Gewürm auf diesem Planeten hat.“
Was heißt das jetzt für uns? Für Dich und für mich? Es heißt, dass wir ein Gewinnerlos gezogen haben. Allein durch die Tatsache, dass wir jetzt hier sind. Ist das nicht großartig? Wir sind sozusagen die Krone der Schöpfung. Das heißt nicht, dass ich glaube, dass wir Menschen das Nonplusultra sind. Nein, ich glaube vielmehr, dass wir, die wir jetzt hier sind, die Krone all unserer Ahnen und ihrer Mit-Schöpfung sind. Die Krone wird ja auf das Haupt gesetzt sozusagen als krönender Abschluss des Menschen. Nichts an einem König ist höher als seine Krone. Wenn wir uns also diesen König als die Gesamtheit unser aller Ahnen betrachten, beginnend mit den Füßen, unseren Wurzeln, über die Beine, den Rumpf, den Hals und den Kopf: Dann sind wir die Krone, der momentane Abschluss des Königs, der höchste Punkt in der Entwicklung. Wer schon einmal einen Stammbaum gemalt hat, kann sich das sicher gut vorstellen.
Die Krone ist weithin sichtbar, sie strahlt Macht und Autorität aus. Wer die Krone auf dem Haupt hat, bestimmt, wo’s lang geht. Zumindest war es einmal so. Wir sollten uns unserer (Eigenschaft als) Krone wieder bewusst werden und dazu jetzt auch das Zepter in die Hand nehmen. Wir sind Krone und König zugleich.
Wir haben nicht nur Macht, wir sind die Macht.
Wir entscheiden, was wir mit unserem Schöpfer-Dasein entfalten. Warum also nicht für das Wahre, Schöne, Gute einstehen? Für die Freude, die Lebendigkeit und die Lebenslust?
Lassen wir uns nicht länger vormachen, dass wir es nicht verdient hätten oder dass es andere besser könnten als wir. Nein, Du kannst das! Du bist die Krone Deiner und unser aller Schöpfung. Du bist ein Gewinnerlos! Alles im Universum ist konzertiert für Dich, um Deine und unser aller Entwicklung voranzubringen. Um Erfahrungen zu machen, die die Schöpfung bereichern.
Du hast nicht nur den freien Willen, sondern auch die freie Wahl. Wähle und entscheide weise.
Doch tu es.
Warte nicht länger auf den perfekten Zeitpunkt oder den perfekten Menschen, der Dir die Richtung vorgibt. Er wird nicht kommen, wenn Du Dich nicht entscheidest.
Wenn Du Dich erst einmal entschieden hast, wirst Du merken, dass Du immer wieder Schritte gehst, von denen Du vorher gar nicht wusstest, dass Du sie gehen wirst. Oder dass Du den Mut hättest sie zu gehen. Vielleicht hast Du den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen oder bist einfach im Dunkeln losgelaufen und jetzt, da es wieder hell ist, siehst Du plötzlich, dass Du Dich schon auf halber Höhe zum Gipfel befindest. Genieße die grandiose Aussicht. Lass Dich nicht entmutigen ob der Steigung oder Unwegsamkeit des Weges. Du kannst jederzeit eine Verschnaufpause einlegen. Vielleicht gehst Du auch wieder ein Stückchen nach unten oder versuchst gar, einen anderen Gipfel zu erklimmen, der Dir anziehender erscheint. Alles ist gut. Es ist Dein Weg.
Du bist die einzige, die sich dafür verurteilt, es nicht zu schaffen oder nicht richtig zu machen.
Die Liebe verurteilt Dich nicht. Die göttliche Quelle verurteilt Dich nicht. Dein Körper verurteilt Dich nicht. Die Liebe liebt Dich. Die göttliche Quelle liebt Dich. Dein Körper liebt Dich.
Und Deine Seele – Deine Seele kann gar nicht anders, als Dich zu lieben. Vielleicht mehr, als Du es jemals selber vermagst.
Diese Liebe ist bedingungslos. Be-ding-ungslos. Es gibt nichts – kein Ding – woran sie sich festmacht. Sie ist einfach da für Dich. Sie trägt und nährt Dich. Sie ermutigt Dich. Sie tröstet Dich. Sie ist allumfassend. Du kannst niemals etwas tun, das Dich ihrer entledigt. Du kannst auch niemals etwas denken, wodurch sie sich zurückzieht. Die Liebe ist da. Sie bleibt. Für immer. Und ewig.
Doch Du musst entscheiden. Es ist Dein Leben. Du hast die Krone auf. Nur Du kannst Dein Leben leben. Warum also länger auf den perfekten Augenblick oder die perfekte Gelegenheit warten? Warum nicht selbstbestimmt und mutig voranschreiten? Warum nicht das Zepter in die Hand nehmen? Warum nicht in der Liebe leben? Warum Angst haben, dass die Liebe gehen oder nicht für Dich reichen könnte?
Was hält Dich davon ab, Dein schönstes Leben in Liebe zu leben?
Wenn Du magst, schreibe mir unten in die Kommentare. Ich verspreche, ich antworte Dir.
Ihr lieben, geliebten Mitschöpfer*innen, ich grüße Euch aus einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit, Wertschätzung und Liebe für Eure Anwesenheit.
Jeder von Euch ist als König*in geboren.
In Liebe
Sabine
P.S.: In wenigen Wochen öffne ich wieder mein exklusives privates Lebensgestaltungs-Programm Erschaffe Dich Neu. Wenn Du möchtest, dass ich Dich ein Stück Deines königlichen Weges begleite, mit Dir den Pfad in die Freude lichter, die Leichtigkeit spürbarer oder den Sinn für Dich sichtbarer mache, dann freue ich mich über eine Nachricht von Dir (E-Mail im Impressum) oder die Vereinbarung einer kostenlosen Discovery Session.
P.P.S.: Das Foto ist von vasi bob auf Unsplash.